#21 - 7 Gründe warum Investoren Startups ablehnen

Business Angels oder Venture Capitalists - Investoren - sind immer wieder auf der Suche nach Startups, die sie finanziell unterstützen möchten. Doch wie kommt es dazu, dass eine Investition abgelehnt wird? Lerne die Top 7-Gründe dafür in diesem Beitrag kennen.

Grund-Nr 1: Komische Eigentümerverhältnisse

Fragwürdige Eigentümerverhältnisse können Investoren irritieren und sie von einer Investition abhalten. Als Investor wird man ein Teil der “Unternehmensfamilie” und wer möchte dies bei einem unangenehmen Gefühl schon sein?

Aber wie sehen “komische Eigentümerverhältnisse” aus? Hier einige Beispiele: 

• Unverhältnismässige Anteilsverteilung: Bei 2 Gründern, besitzt einer überproportional viel mehr Anteile, als der andere. 

• Zu viele Gesellschafter: Es sind bereits 25 Business Angels als Investoren beteiligt, obwohl das Startup sehr klein ist (hoher Koordinations- und Abstimmungsaufwand).

• Rechteverteilung: Einige Gesellschafter haben sich über einen Gesellschaftsvertrag übermässige Mitbestimm-Rechte gesichert und sind dadurch übervorteilt.

Grund-Nr. 2: Fehlende Traktion

Fehlende Traktion bedeutet, dass das Startup nicht schnell genug heranwächst. Dies liegt oft an einer fehlenden Performance des Teams oder an einer fehlenden Marktnachfrage für das Produkt oder die Dienstleistung, die dein Startup bietet.

Ziel eines Investors ist es, das investierte Geld irgendwann wieder vermehrt zurück zu erhalten (sog. Return-on-invest). Fehlt es am Unternehmenswachstums ist die Investition nicht ergiebig und somit auch uninteressant für den Investor.

Grund-Nr. 3: Unklares Geschäftsmodell

Der Investor wird sich vor allem dafür interessieren, wie das Unternehmen Geld verdient. Ist dies unklar, wird er zeitnah hinterfragen, wann das Unternehmen überhaupt Geld verdient. Ein unklares Geschäftsmodell wirkt besonders unattraktiv für einen Investor, weshalb man die Unit Economics - also die genaue Aufschlüsselung der Kosten pro Produkt - stets im Auge behalten sollte. Es ist besonders wichtig, dass der Investor nachvollziehen kann, ob genug Geld da ist (Liquidität), welches in das Wachstum des Unternehmens investiert werden kann und dann wiederum eine Investition lohnenswert macht.

Grund-Nr. 4: Team passt nicht

Ein unpassendes Team vermittelt dem Investor ebenfalls ein ungutes Gefühl für seine Investition. Oft handelt es sich hierbei um ein Bauchgefühl. Sympathisieren der Investor und das Startup einfach nicht miteinander, wird er auch nicht investieren. Andere Gründe können sein, dass das Team sehr unerfahren wirkt, wenig relevante Fähigkeiten mitbringt oder sich die Teammitglieder gegenseitig nicht ergänzen.

Grund-Nr. 5: Regulatorische Hürden

Stehen der Unternehmensidee regulatorische Hürden entgegen, ist dies sehr unattraktiv für den Investor. Regulatorische Hürden können bspw. Patente sein, die nicht mit dem Unternehmensvorhaben korrespondieren oder dessen Weiterentwicklung schwierig machen. Eine weitere Hürde könnte in einer Gesetzesänderung liegen. Ist das Startup von dieser abhängig, wird ein Investor wohl kaum investieren, da es sich hierbei um eine unkontrollierbare Komponente handelt.

Grund-Nr. 6: Geringe Ambition / andere Vision

Geringe Ambitionen stellen einen Grund für einen non-Invest dar. Ein Startup wächst erst, wenn man mutig ist und ein neues Produkt mit einem “Right to win” startet. Dazu gehört ebenfalls eine klare Vision, die ein Team anspornt und über Jahre fesseln kann. Mangelt es an einer Strategie - insbesondere an einer EXIT-Strategie, kann dies einen Investor ebenfalls abschrecken. Ist keine klare EXIT-Strategie definiert, ist es für den Investor unklar, wann er sein investiertes Geld wieder zurück erlangen kann.

Grund Nr. 7: Non compete

Existiert bereits ein ähnliches Unternehmen im Portfolio des Investors, kann es zu ungewollten Konkurrenzsituationen kommen. Dies wirkt sich nachteilhaft für den Investor aus. Dieser investiert sehr viel Zeit bei der Recherche nach passenden Investitionen. Konkurrierende Unternehmen im Portfolio führen gerade nicht zu einer gewinnbringenden Investition für den Investor, weshalb er davon absehen wird.

Wie gehe ich mit einer Absage um?

Erhältst du eine Absage nach einer Finanzierungsrunde beachte folgende 2 Punkte, um das nächste Mal mehr Erfolg zu haben:

1. Feedback: Frage nach den Gründen für die Absage.

2. Kontakt: Bleibe im freundlichen Austausche mit dem Investor. Man weiß nie, wann man sich wieder sieht.

Fazit

Nun kennst du die Top 7-Gründe, warum ein Investor von einer Investition absieht und kannst dein Startup daraufhin nochmal überprüfen.