#53 Startup Funding einfach erklärt

Wie verläuft eine Startup-Finanzierung? Was ist der Unterschied zwischen der Pre-Seed und Seed-Finanzierung? Wann wird welche Finanzierungsrunde relevant? Und wie schaut es bei einem EXIT aus? Fragen, die ich dir in dem kommenden Beitrag beantworte!

1. Pre-Seed

Anhand des Beispiels der imaginären Plattform GmbH möchte ich euch die unterschiedlichen Finanzierungsrunden im Rahmen einer Startup-Entwicklung aufzeigen.

Beginnen wir mit der Pre-Seed-Round. Das ist die sog. Gründungsrunde. Sie wird insbesondere zum Beginn eines Startups relevant. Also in der Phase, in der das Produkt noch nicht wirklich existiert und man sich in einem Ideenstadium befindet.

Ziel ist es primär Geld einzusammeln um das Produkt weiter zu entwickeln, Markttests durchzuführen um sich ein Feedback einzuholen und schlussendlich eine Gesellschaft zu gründen.

Hier ein paar Key-Facts zur Pre-Seed-Round:

  • Einordnung in einem Größenbereich von 25.000 €- 100.000 €

  • Primär finnaziert durch Familie, Freunde oder Business Angels

In unserem Beispiel könnte dies folgendermaßen aussehen:

Die Plattform GmbH hat 2 Gründer, die jeweils 11.250 € eingezahlt haben und einen Business Angel (BA 1), der 50.000 € investiert hat. Hierfür erhält er 10 % Unternehmensanteile. Die Gründer besitzen jeweils 25.000 Unternehmensanteile. Der Unternehmenswert liegt bei 500.000 €.

2. Seed

Das Unternehmen wächst und es wird noch mehr Geld benötigt um den nächsten Wachstumsschritt zu erlangen.

Grundsätzlich ist der Marketproof schon da und es wird bereits ein bis zu 6-stelliger Umsatz erreicht. Das Produkt soll erweitert bzw. verbessert werde, ein Team soll aufgestellt werden und Prozesse sollen in das Unternehmen eingeführt werden. Natürlich soll auch weiterhin der Umsatz wachsen.

Die Key-Facts einer Seed-Round sind:

  • Größenordnung: 250.000 - 1 Mio. €

  • Finanzierung von Venture Capitalist und großen Business Angels

In unserem Beispiel entwickelt sich die Plattform GmbH folgendermaßen weiter:

Ein Venture Capitalist (VC 1) investiert 500.000 € un erhält 10 % Unternehmensanteile. Das Unternehmen wird mit 5 Mio. € bewertet.

3. Series A

Die Series A kennzeichnet sich durch einen sehr hohen 6- bis zu 7-stelligen Umsatz hin. Das Unternehmen ist bereits sehr gut aufgestellt und hat mehrere wiederkehrenden Kunden und Umsätze, die Traction ist gut. Ziel ist es das Portfolio zu erweitern, die Kunden stärker an das Unternehmen zu binden und eventuell schon erste Internationalisierungsschritte einzuleiten.

Die Key-Facts einer Series A sind:

  • Größenordnung: 1 - 10 Mio. €

  • Finaziert durch: Hauptsächlich Venture Capitalist, eventuell auch schon Private-Equity-Unternehmen

In unserem Beispiel sieht es somit folgendermaßen aus:

Es kommen 3 weitere Venture Capitalist dazu. VC 2 und VC 3 investieren jeweils 2 Mio. € und erhalten 1.852 Unternehmensanteile. VC 4 investiert ganze 6 Mio. € und erhält 5.556 Unternehmensanteile. Das Unternehmen wird mit insgesamt 40 Mio. € bewertet.

4. Series B

Es geht weiter mit der nächsten Finanzierungsrunde, der Series B. Diese wird relevant, wenn das Unternehmen noch größer werden soll, ein noch krasseres Branding und Marketing aufgebaut werden soll und auch Top-Leute eingestellt werden. Insbesondere steht im Vordergrund, dass das Unternehmen international noch weiter aufgstellt wird.

Verlangt wird hier eine knallharte Aufschlüsselung der relevanten Unternehmenszahlen.

Die Key-Facts der Series B sind:

  • Größenordnung: 10 Mio. € - 50 Mio. € aufwärts

  • Investoren sind: Sehr große Venture Capitalists und Private-Equity-Unternhmen

In unserem Beispiel gehen wir davon aus, dass ein Private-Equity-Unternnehmen 25 Mio. € investiert, zu einer Unternehmensbewertung von 150 Mio. € und dafür 16,67 % Unternehmensanteile erhält. Die Gründer, sowie die anderen Investoren sind bei keiner Finanzierungsrunde mitgezogen, weshalb sie verwässert sind. Der Unternehmensanteil der Gründer beträgt nur noch 25 %,
statt der ursprünglichen 45 %.

5. EXIT

Die Plattform GmbH hat sich sehr gut entwickelt und erhält ein Kaufangebot von einem großem Global Player. Ganze 500 Mio. € unterbreitet der Global Player als Kaufspreis. Er möchte den Kundenstamm und auch das komplett Skill-Set einakufen.

Die Kaufsumme verteilt sich im Rahmen des EXITS über alle Anteilseigner. Die Gründer erhalten für ihr ursprünglich geringes Invest von jeweils 11.250 €, nun ganze 126 Mio. €. Auch für die restlichen Anteilseigner ist der Verkauf gewinnbringend.

Der Global Player geht natürlich davon aus, den Betrag mit der Zeit wieder einzuspielen und noch höhere Gewinne zu erzielen.

Fazit

So läuft die Entwicklung von einem kleinem Startup zu einem großen Unternehmen, bis zum EXIT ab.

 

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