#36 Marke und Namen finden im Startup - So geht's

Wie nenne ich mein Startup? Das ist wohl einer der wichtigsten Fragen, wenn man ein Unternehmen gründet. Aber wie findet man den richtigen Namen für sein Startup? Woher weiss man, ob’s den Namen schon gibt? Und was ist, wenn dann auch noch die Domain schon besetzt ist? Erfahre hier alles über Branding und Naming im Startup.

Naming Lizza

Wie sind wir auf den Namen “Lizza” gekommen? Matthias und ich hatten die Idee eine gesunde Pizza auf den Markt zu bringen. Uns war wichtig, dass die Pizza auf Basis von Leinsamen hergestellt wird und Low Carb ist. Wir überlegten daher wie wir die Substantive “Low Carb” bzw. “Leinsamen” und Pizza kombinieren können und kamen auf “Lizza”.

Brand-Kategorien

Auf welche Kategorien kommt es also bei der Namensfindung an? Insgesamt gibt es 6 relevante Brand-Kategorien.

1. Zusammengesetzte Wörter: Face-book, Ray-Ban (“Strahlen” und “Banner” wg. der Folierung auf den Sonnebrillengläser), Pin und interest = Pinterest

2. Name/Nachname der Gründer: Michael Dell, Adolf “Adi” Dassler = Adidas, Nikola Tesla

3. Beschreibungen: Die Kategorie welches das Unternehmen betreibt ist im Firmennamen enthalten z.B. Austrian Airlines

4. Abkürzungen: DB, KFC, HSBC (Hong Kong - Shanghai-Bank)

5. Assoziationen: Amazon, kommt vom Amazonas, dem größten Fluss der Welt. Amazon also, als größter Produktanbieter der Welt. Der Pfeil beim Logo geht hier von A bis Z, womit angedeutet wird, dass hier alles von A bis Z verfügbar ist. Red Bull, steht für einen starken Energydrink, der einem Kraft verleiht. Hierfür stehen die beiden roten Bullen im Logo.

6. Semantik: Die Namen der Unternehmen haben in einer anderen Sprache eine Bedeutung. Samsung (koreanisch für 3 Sterne, die auch im früheren Logo vorhanden waren.). LEGO stammt aus dem swedischen “leg got”, was so viel bedeutet wie “gut spielen”.

Schaut man sich diverse Markennamen an, wird man feststellen, dass die meisten Unternehmen mit ihrem Namen in einer der Kategorien fallen.

Brand-Überlegungen

Startest du mit deinem Startup und bist an dem Punkt angelangt, bei dem es um den Markennamen geht, gibt es einige Überlegungen, die du treffen solltest. Besonders relevant ist es, einen Markennamen zu wählen, der einen Wiedererkennungswert hat und einfach ist.
Zu beachten gelten hierfür folgende Punkte:

1. Zielgruppe (Audience): Für wen ist dein angebotenes Produkt/Dienstleistung interessant? Frauen, Männer, Kinder? Der Wortklang sollte danach ausgerichtet sein. Wie z.B. bei “Amorelie” (Frauen) oder “Monster Energy” (Männer).

2. Wofür steht deine Marke / Idee? Apple z.B. steht für Einfachheit und eine einfache Nutzerführung. Das Apple-Logo (Apfel) ist dementsprechend einfach gehalten. Google leitet sich ab aus “Googol” (eine 1 mit 100 Nullen) und steht dafür die unendlichen Informationen dieser Welt zu organisieren und auffindbar zu machen.

3. Erweiterbarkeit der Marke / Dachmarkenpotential: Ist deine Brand erweiterbar? Wie z.B. Mc Donald’s als Restaurantname einerseits, andererseits wird das “Mc” in die Produktnamen eingebunden (Mc Café, Chicken McNuggets, MCFlurry etc.)

4. KISS-Prinzip (Keep it simple and stupid): Meist handelt es sich dabei um Alliterationen wie z.B. Lizza Pizza, Coca Cola, Kit Kat.

Beispiel “Lizzy Lippenstift” 

Wie geht man jetzt konkret vor, wenn man sich einen Markennamen ausgesucht hat? Wir haben hier einen neuartigen Lippenstift, namens “LIZZY” entwickelt und spielen das Ganze einmal durch:

1. DPMA (Deutsche Patent- und Markenamt): Im Suchfeld nach dem Markennamen suchen und die Treffer abchecken. Ist der Name bereits vergeben? Sind die Treffer aktuell? Sind die Treffer in meiner Waren- und Dienstleistungsklasse, (hier: Kosmetik)?

2. Domain checken (United Domains): Ist die Domain lizzy.de verfügbar? Von wem ist es ggf. besetzt? Kann man die Domain eventuell erweitern?

3. Social Media Handles checken: Unsere Zielgruppe wird sicherlich auch auf Social Media aktiv sein, weshalb dies ein interessanter Vertriebskanal für uns sein wird. Es ist zu prüfen ob die Nicknames schon vergeben sind.

Empfehlung

Ist die Domain bzs. der Social Media-Nickname schon vergeben, kann man den Markennamen erweitern oder hinzufügen. In Betracht für die Domain kommt z.B. LIZZY-Lips.de. Auf Social Media könnte man @mylizzy, @heylizzy etc. nutzen.

Empfehlenswert ist es immer die .de- oder .com-Domain zu benutzen, auch wenn dies bedeutet, dass der Markenname durch einen kurzen Zusatz geändert werden muss. Der Produktname hat immer Vorrang. Andere Domains wie .org, .io etc. wirken nicht sehr vertrauenswürdig, da sie eher unbekannt sind.

Solltest du dennoch nicht ganz zufriden sein, denk immer daran: “Nicht verrückt machen!” Starte mit einem Markennamen und frage bei deinen Freunden nach, was sie mit diesem Markennamen assoziieren. Je nach dem Feedback, kansst du den Markennamen ändern oder es gilt wie immer einfach starten und schauen wie sich alles entwickelt. Auch ein Markenname kann immer noch nachträglich geändert werden.

Fazit

Jetzt weißt du wie du deinen richtigen Markennamen findest und kannst endlich losstarten.

 

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