#51 Mega peinlich: Meine Top 3 Patzer als Gründer

Welche Fehler machen Startups? Auch ich habe Fehler gemacht und für manche schäme ich mich heute noch. Du willst wissen, was bei uns nicht geklappt hat und was meine Top 3 peinlichsten Patzer meiner Gründergeschichte sind? Das erfährst du hier.

Patzer-Nr. 1: Feuerwehrwagen

Der erste meiner peinlichen Patzer fand im Jahr 2015 statt. Matthias und ich hatten unseren Lizza-Teig zu Hause bereits oft zubereitet und wollten ihn nun unbedingt auf einem Food Festival präsentieren.

Das einzige Problem: Wir hatten keinen Food Truck. Also begaben wir uns auf die Suche und stoßen bei eBay Kleinanzeigen auf einen Feuerwehrtruck - Baujahr 1977. Als ob das nicht Vorwarnung genug gewesen wäre, beschlossen wir diesen zu kaufen. Wir schwärmten von der Idee diesen mit einem mega coolen Lizza-Branding zu versehen und sahen uns damit glänzen auf dem Food Festival.
Wir fuhren also nach Rödermark um unseren Traum vom Feuerwehrwagen wahr werden zu lassen. Der Verkäufer sah uns unsere Begeisterung auch sofort an. Noch vor Ort ergaben sich erste Problematiken. Wir hatten für den Feuerwehrtruck keinen gültigen Führerschein. Der Verkäufer erklärte sich bereit uns zu helfen und fuhr uns den Truck nach Frankfurt. Auch hier wussten wir nicht wo wir parken sollten. Schnell kam uns eine Idee und wir fuhren ins Ostend zu einem Parkplatz in der Nähe der EZB. Dort gab es auch einen speziellen Parkplatz für Feuerwehrautos, auf dem wir unser Feuerwehrauto abstellten. Nach Abschluss des Verkaufs meldetet der Verkäufer den Feuerwehrwagen ab.

Irgendwann kam uns der Gedanke, dass das Abstellen des Feuerwehrwagens auf dem Feuerwehrparkplatz wohlmöglich nicht so eine gute Idee war. Also beschlossen wir uns das gute Stück umzuparken. Und dann geschah es: Der 1. Unfall bereits vor dem großen Start von Lizza auf dem Food Festival. Wir rammten bei Versuch den Feuerwehrwagen umzuparken einen VW Polo. Dieser wurde zusätzlich dadurch noch auf den Bürgersteig katapultiert.

Wir, komplett verzweifelt, beschlossen daraufhin die Polizei zu benachrichtigen. Diese war auch nach kurzer Zeit da und es wurde alles nur noch schlimmer. Bei der Aufnahme des Unfallschadens blamierten wir uns vor der Polizei. Dieser fiel nämlich auf, dass das Feuerwehrauto kein Kennzeichen hat. Nach einer weiteren Kontrolle und Nachfrage bei uns, stellte sich heraus, dass wir für das Fahren des Feuerwehrautos auch keinen gültigen Führerschein und auch keine gültig abgeschlossene Versicherung hatten. Peinlich! Wir kamen in die Bredouille und mussten der Polizei erklären, dass wir trotz den Tatsachen, das Auto nur kurz umparken wollten. Der Polizist selbst bemerkte gegenüber uns, dass dies sehr “naiv” von uns gewesen sei, dann auch noch die Polizei anzurufen.

Schlussendlich konnte der VW Polo-Halter ausfindig gemacht werden. Wir einigten uns und übernahmen die Kosten, die durch den Schaden entstanden waren. Der Polizist drückte alle seine Augen zu und wir kamen mit einem unglaublichen Gefühl von Scham davon.

Patzer-Nr. 2: Tassen-Kuchen

2020 nahmen wir an einem Investment-Roundtable teil. Wir hatten ein neues innovatives Produkt entwicklelt - unsere Lizza Tassen-Kuchen. Diesen nahmen wir mit, mit dem Plan ihn nach unserer Präsentation zum Probieren anzubieten. Wir hielten vor versammelter Mannschaft unsere Präsentation ab und dann kam es endlich zum Produkt-Tasting. Wir hatten uns das so vorgestellt, dass wir das einfach “pi mal Daumen” zusammenmischen und “dann wird das schon was” - oder doch eher nicht!

Ohne Messbecher gelang es uns nicht einen genießbaren und optisch schönen Tassen-Kuchen zuzubereiten. Der Kuchen wurde zu hart, ist übergequollen und alles war einfach viel zu ungenau.

Vor gestandenen Investoren und Managern haben wir unfassbar blamiert, weil wir selbst unser eigenes Produkt nicht zubereiten konnten.


Patzer-Nr. 3: Adventskalender

2020 ging es dann für mich weiter mit einer erneut sehr peinlichen Situation.

Bei Freunden bekam ich mit, wie gut sich Adventskalender zu Weihnachten vermarkten und verkaufen lassen. Bis zu 250.000 € Umsatz erreichten meine Freunde damit und das plante ich auch für uns ein.

Ich riss also das Projekt “Adventskalender” an mich und malte mir aus, dass wir 5.000 Adventskalender à 50 € verkaufen könnten, um so die 250.000 € Umsatz zu erreichen.

Wir investierten daraufhin super viel für das ganze Adventskalender-Marketing, räumten großzügige Rabatte ein und verkauften am Ende knapp 1.000 Adventskalender…Autsch! Noch bis heute höre ich den Verkaufsleiter in meinem Ohr, der sich darüber beklagt, dass in seiner Lagerhalle über 1.000 unverkaufte Adventskalender die Paletten blockieren und Platz einnehmen.

Als ob das nicht peinlich genug gewesen wäre, musste ich auf der Weihnachtsfeier übermitteln, dass mein zuvor groß angekündigtes Projekt doch nicht so groß war und wir fernab vom Ziel gelandet sind. Geblendet durch den Erfolg meiner Freunde, war ich zu ambitioniert und der “Brenner” des Jahres, wurde zum “Flop” des Jahres.

Fazit

Nun weißt du, wie es nicht geht. Ich hoffe du lernst aus meinen Top 3 Patzern und ersparst dir ein paar unangenehme Momente.

 

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