#19 - Von 2 auf 10 Mitarbeiter. Was verändert sich? Erfahrungsbericht und Lehren daraus
Du wolltest schon immer einen Einblick in das Wachstum eines Startups bekommen? Wie sieht es aus und vor allem was verändert sich, wenn das Startup von 2 auf 10 Mitarbeiter wächst? Erfahre in meinem persönlichen Erfahrungsbericht wie es damals bei Lizza ablief.
1. Rückblick
Matthias und ich - ursprünglich Bänker - entschlossen uns einen Pizzateig zu entwerfen, der vegan, glutenfrei und bio ist. Uns beiden war klar, dass wir schnell in der Verkauf wollen. Dafür haben wir zunächst einen Namen gebraucht. “Lizza” war geboren. Zusätzlich benötigten wir ein Branding. Grün für Bio, ein Flyer - klassisch von Flyeralarm - und schon konnten wir starten. Selbst bei dieser kleinen Planung haben sich unsere Aufgabengebiete gleich etwas aufgeteilt. Ich, der sich schon immer für Design interessiert hat war für das Marketing zuständig und Matthias war unser Koch war für die Rezeptentwicklung zuständig. Schnell haben wir uns unternehmerisch entwickelt und entschieden uns für einen Food Truck. Insbesondere unser Pizzateig erhielt ein sehr gutes Feedback. Wir entwickelten uns hin zu einer “kleinen Bäckerei”. Die Teigproduktion brachte viele Aufgaben mit sich. Von einem E-commerce Shop bis hin zur Buchhaltung, Marketing merkten wir “wir müssen schnell weg von den Maschinen”. Unser Wissen über Maschinen - aus YouTube gewonnen - gaben wir an andere Mitarbeiter weiter, die sich nun damit befassen sollten.
2. Wachstumsphase
In der Wachstumpsphase haben wir schnell gemerkt, dass wir Unterstützung benötigen. Auf der Suche danach stießen wir über unser Netzwerk auf Johanna. Wir vereinbarten mit ihr eine Probewoche zum Arbeiten. Nach dieser waren Matthias und ich allerdings nicht ganz sicher. Johanna hatte eine ganz andere Art zu arbeiten als wir. Wir stellten sie dennoch ein und gaben ihr eine Chance. Im Nachhinein, war es genau die richtige Entscheidung. Mit Johanna haben wir ein komplettes Rechnungs- und Mahnwesen aufbauen können. Ihre strukturierte Denk- und Arbeitsweise, war genau das was uns gefehlt har. Durch diese wertvolle Erfahrung haben wir gelernt, dass wir auch andere Einstellungen wertschätzen müssen, eben nicht nach dem Motto “gleich und gleich gesellt sich gern!”.
3. Delegieren
Weiter gings mit einer Praktikantin, Thao. Sie war bei uns im Bereich Grafik und Design - meine Leidenschaft - tätig. Als Geschäftsführer, war ich mit vielen anderen Aufgaben überlastet. Meine Passion wollte ich dennoch nicht aufgeben und habe der lieben Thao das Leben dadurch ein bisschen schwer gemacht. Als Chef ist es deine Aufgabe die Mitarbeiter zu motivieren, du gibst deinen Mitarbeitern immer ein Stück deines Wissens weiter, delegierst einen Teil deiner Aufgaben/Fähigkeiten, damit sich diese weiterentwickeln können und selbst Verantwortung übernehmen. Wird der Mitarbeiter dabei gemicromanaged ist dies natürlich alles andere als ein Vorteil. Ich wusste es nicht besser! Im Nachgang habe ich daraus gelernt. Ein Gründer arbeitet optimal, wenn er gerade nicht mehr selbst und ständig arbeitet, sondern sich ein Arbeitsumfeld erschafft, welches unabhängig von ihm ist. So kann er sich ausreichend Zeit für andere Aufgabenbereiche nehmen.
4. Verantwortlichkeiten
Matthias und ich haben zu Beginn unseres Unternehmertuns sehr viel - eigentlich alles - zusammen gemacht. Angefangen von Mitarbeiterngesprächen, was bei uns eher ein two-on-one statt einem one-on-one war, bis hin zu diversen Verantwortungsbereichen, die sich überschnitten haben. Mit der Zeit haben wir gelernt, dass auch wir unsere Verantwortlichkeiten aufteilen müssen, damit auch unsere Mitarbeiter genaue Klarheit über die Unternehmensstruktur erhalten. Sonst droht das klassische Szenario: Marc sagt A, Matthias B und der Mitarbeiter macht C.
5. Resümee
Die Aufbauphase eines jungen Startups ist sehr lehrreich. Man kämpft damit ein Unternehmen in Schwung zu bringen und seine eigenen Stärken zu erforschen, aber auch wieder abzugeben, wenn nötig.
6. Learnings
Unsere Learnings waren folgende:
Geduld: Für die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters braucht man Geduld. Er ist oft unerfahren und man braucht Zeit und Geduld um ihn passend für das Arbeitssystem einzuarbeiten.
Aufgaben priorisieren: Nach dem Motto “mach ich gern’, kann ich gut, ist wichtig für’s Unternehmen”
Delegieren und coachen: Aufgaben, die man nicht so gut kann müssen an Mitarbeiter delegiert werden. Wiederrum muss dieser auch gecoacht werden. Dabei relevant ist das eigene Erwartungsmanagement. Wann ist die Aufgabe erledigt?
Fazit
Nun kennst du unsere größten Learnings aus unserer Anfangszeit mit Lizza. Lerne aus unseren Fehler und mache es besser!